Das Erbgut ist geerbt
Die Nase nach der Frau Mama, die Ohren vom Vater, der Sinn für Humor von der Tante, der Ordnungssinn vom Onkel, die gekräuselten Barthaare vom Briefträger ... hmmm ... Wie weit kann man da eigentlich nach oben gehen bei solcherart Mutmaßungen, bei diesem Abschweifungs- und Abwägungs- und Genehmigungskarussell. Der Erbgut-Gentest kann ein erster Schritt zur Deeskalation sein. Bei einem Quentchen Pech, mangelnder Vorbereitung usw. kann dieser Schuß freilich auch nach hinten losgehen. Man liefert eine Speichelprobe ab und erhält eventuell nach einiger Zeit beruhigende Informationen. Es können theoretisch auch beunruhigende sein. Vielleicht sollte man sich einfach schon im Vorhinein darüber klar werden, daß man sein Schicksal tapfer annehmen und sodann in seine eigenen Hände nehmen, also nach eigenem Gutdünken gestalten sollte.
Das Erbgut ist widerstandfähig
Das genetische Erbe kann einen Einfluß auf die Gesundheit haben. Deswegen raten manche Leute dazu, Gentests zur Gesundheitsvorsorge durchführen zu lassen. Ob so ein DNA-Test Gesundheit beeinflußt oder garantiert, bleibe dahingestellt. Eine genetische Untersuchung kann aber möglicherweise ein bißchen Klarheit in gewisse Bereiche bringen. Können diverse wichtige Weichenstellungen im Leben auf der Grundlage von Erbgut-Gentests getroffen werden? Von einer seriösen Firma werden mehr als 700.000 Marker erfaßt und abgegriffen. Daraus läßt sich eine ganze Menge ablesen. 24Genetics liefert keine direkt für die klinische oder diagnostische Analyse auswertbaren Daten. Da müssen die Ärzte schon selbst Eigeninitiative entwickeln und Spezialuntersuchungen in Auftrag geben. Die Algorithmen von 24Genetics sind z.B. imstande herauszufinden, ob die abgelieferte Speichelprobe von einem weiblichen oder einem männlichen Wesen stammt.
Das Erbgut kommt und geht
Erben ist wichtig – es ist aber auch nicht alles. Da reicht schon ein flüchtiger Blick auf eineiige Zwillinge. Diese sehen sich zwar unter Umständen zum Verwechseln ähnlich, trotzdem ist aber deutlich feststellbar, daß sie keineswegs identisch sind, weder innerlich noch äußerlich, von Temperament und Charakter ganz zu schweigen. Letztens ist die Wissenschaft gar zur Einsicht gelangt, daß sich das Erbmaterial eines Menschen bereits zu Lebzeiten verändert.