Projektentwicklung und rechtliche Grundlagen
Das Rückhaltebecken, das in seiner finalen Ausbaustufe bis zu 1,25 Millionen Liter Wasser aufnehmen könnte, bleibt trotz wiederholter Bemühungen auf dem Papier. Nach einer erfolgreichen Machbarkeitsstudie und einem anfänglichen Planfeststellungsbeschluss, der 2015 nach juristischen Auseinandersetzungen bestandskräftig wurde, sind die eigentlichen Bauarbeiten noch immer nicht in Sicht. Dies liegt vor allem an den schwierigen Preisverhandlungen für die benötigten Grundstücke.
Hindernisse und finanzielle Aspekte
Ein Hauptstreitpunkt sind die Entschädigungsforderungen der Grundstückseigentümer. Der Landrat Martin Sailer betonte die Dringlichkeit des Projekts, indem er die vergleichsweise geringen Kosten für Grundstücksentschädigungen von etwa 74.000 Euro den potenziell enormen Schäden durch Hochwasser gegenüberstellte. Die Baukosten selbst haben sich aufgrund der Verzögerungen inzwischen verdoppelt und liegen nun bei etwa 7 Millionen Euro.
Appelle und zukünftige Maßnahmen
Trotz vorübergehender Ansätze zu einer Einigung, wie etwa die fast erzielte notarielle Beurkundung im Jahr 2023, bleibt eine Lösung aus. Der Landrat appelliert eindringlich an alle Beteiligten, eine schnelle Einigung zu finden, um mit dem Bau noch in diesem Jahr beginnen zu können. Auch ein Enteignungsverfahren wurde in Betracht gezogen, ruht jedoch, solange noch Verhandlungen laufen.
Die Geschichte des Hochwasser - Rückhaltebeckens in Siefenwang ist ein Beispiel für die Komplexität von Infrastrukturprojekten, die durch rechtliche, finanzielle und kommunikative Hürden verzögert werden können. Während die bürokratischen Mühlen langsam mahlen, bleibt die Gefahr durch Hochwasser für die betroffenen Gemeinden bestehen. Es bleibt zu hoffen, dass bald eine Lösung gefunden wird, die sowohl den Grundstückseigentümern als auch den Gemeinden gerecht wird.
Quelle: Presse Augsburg