Donnerstag, 19 September 2024 18:35

Verschärfte Finanzlage in Ingolstadt erfordert entschiedene Maßnahmen

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Ingolstadt Ingolstadt fot: pixabay / illustrativ

Die finanzielle Situation in Ingolstadt zeigt sich zunehmend angespannt. Während die Stadt bereits mit einer Haushaltssperre für das Jahr 2024 konfrontiert ist, deutet alles darauf hin, dass der Haushaltsentwurf für 2025 umfassende Korrekturen benötigen wird. Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) hat die ernste Lage in einem aktuellen Newsletter betont und unmittelbare Einschnitte angekündigt. Diese Entscheidung kommt zu einer Zeit, in der sowohl die Gewerbesteuereinnahmen schwinden als auch die Kosten unvermindert steigen.

Haushaltssperre und ihre Ursachen

Die Stadt Ingolstadt steht vor finanziellen Schwierigkeiten, die eine sofortige Haushaltssperre für das kommende Jahr unumgänglich machen. Laut OB Scharpf ist dieser Schritt aufgrund der nicht ausreichenden Einnahmen trotz intensiver Bemühungen zur Kostensenkung notwendig. Besonders die Gewerbesteuereinnahmen, eine wichtige Einnahmequelle der Stadt, sind stark rückläufig. Diese Entwicklung wird durch die strukturellen Herausforderungen in der deutschen Automobilindustrie, insbesondere für eine Autostadt wie Ingolstadt, weiter verschärft.

Finanzbedarf und Konsolidierungsmaßnahmen

Für den Verwaltungshaushalt 2025 fehlen bereits in der ersten Planung etliche Millionen Euro. Der Oberbürgermeister hat angegeben, dass die Ausgaben der Stadtverwaltung die festgelegten Budgets deutlich überschreiten. In Reaktion darauf hat er die Kämmerei beauftragt, die Haushaltsplanungen grundlegend zu überarbeiten, um einen genehmigungsfähigen Haushaltsentwurf sicherzustellen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Sparmaßnahmen und möglicherweise auch Gebührenerhöhungen, um die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt zu erhalten.

Dringende Maßnahmen und politische Einbindung

Eine der dringenden Maßnahmen, die in Betracht gezogen wird, ist die Erhöhung der Grundsteuer, nachdem das Bundesverfassungsgericht die bisherigen Berechnungsgrundlagen als verfassungswidrig eingestuft hat. Das Finanzministerium muss die Grundsteuer neu ordnen, und viele Städte nutzen diese Gelegenheit, um die Steuer zu erhöhen. Ingolstadt plant, dies in der Oktobersitzung des Stadtrats zu thematisieren. Zusätzlich hat OB Scharpf bereits Gespräche mit den Fraktionsspitzen geführt, um sie frühzeitig in den Prozess der Haushaltsplanung einzubinden und den Haushalt 2025 noch vor Jahresende zu verabschieden.

Gemeinsame Anstrengungen notwendig

Die finanzielle Situation Ingolstadts bleibt angespannt. OB Scharpf appelliert an alle Beteiligten, sich für die Sicherung der finanziellen Zukunft der Stadt einzusetzen. Ohne einen genehmigungsfähigen Haushalt steht Ingolstadt vor erheblichen Herausforderungen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass alle städtischen Akteure zusammenarbeiten, um die Haushaltskrise zu bewältigen und die finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

Quelle: www.globewings.net/de, donaukurier.de