Donnerstag, 10 Oktober 2024 14:24

Klinikschließungen in Bayern

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Klinikschließungen Klinikschließungen pixabay / Foto illustrativ

Die steigenden Betriebskosten und die anhaltende Inflation setzen viele bayerische Krankenhäuser unter Druck. Acht von zehn Krankenhäusern in Bayern rechnen in diesem Jahr mit finanziellen Verlusten, was bereits zu mehreren Klinikschließungen geführt hat. Die Bayerische Krankenhausgesellschaft und lokale Behörden fordern nun einen klaren Krankenhausplan von der Staatsregierung. Besonders die ländlichen Regionen könnten von den Schließungen stark betroffen sein. Doch wie soll die Versorgung der Bürger in Notfällen sichergestellt werden?

Hohe Verluste und unklare Reformen

Eine der Hauptursachen für die Probleme der bayerischen Krankenhäuser sind steigende Betriebskosten und unklare Zukunftsperspektiven. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach arbeitet derzeit an einer umfassenden Gesundheitsreform, deren Verzögerungen für zusätzliche Unsicherheit sorgen. Viele Krankenhäuser, insbesondere in ländlichen Gebieten, kämpfen ums Überleben, und einige mussten bereits den Betrieb einstellen. Experten sind sich einig, dass die Versorgung in Bayern umstrukturiert werden muss.

Markus Pannermayr fordert staatliche Unterstützung

Markus Pannermayr, der Vorsitzende des Bayerischen Städtetags, sieht Gesundheitsministerin Judith Gerlach in der Verantwortung, eine klare Planung zu erstellen. Er betont, dass die Kommunen zwar Träger der Krankenhäuser sind, die Koordination und Strukturierung aber auf Landesebene stattfinden muss. Die Planung sollte nicht auf einzelne Bezirke begrenzt sein, sondern das gesamte Bundesland umfassen. Pannermayr unterstreicht die Bedeutung einer übergeordneten Perspektive, um die künftige Krankenhauslandschaft in Bayern zu gestalten.

 Kritik an der Landespolitik und Aufruf zu schneller Handlung

Neben den Forderungen des Bayerischen Städtetags gibt es auch scharfe Kritik von der Freien Wähler-Partei. Susann Enders, gesundheitspolitische Sprecherin der Freien Wähler, kritisiert die zögerliche Haltung der Staatsregierung in Sachen Krankenhausplanung. Enders warnt, dass ländliche Regionen bereits jetzt unterversorgt sind und die Schließungen die Situation weiter verschärfen könnten. Sie fordert die Ministerin auf, rasch Maßnahmen zu ergreifen und unkontrollierte Klinikschließungen zu verhindern.

Expertenmeinung - Schnell handeln und Bürger einbeziehen

Der Gesundheitsexperte Andreas Beivers von der Hochschule Fresenius mahnt ebenfalls zur Eile. Die Anpassung des bayerischen Gesundheitssystems muss zügig erfolgen, um die Versorgung der Bürger sicherzustellen. Beivers betont, dass die Kliniken nicht nur erhalten, sondern auch umstrukturiert werden müssen, um auf die Bedürfnisse der Patienten, insbesondere in Notfällen, eingehen zu können. Eine Idee sei der vermehrte Einsatz von Rettungshubschraubern in ländlichen Gebieten, um die schnelle Versorgung von Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten zu gewährleisten.

Die Bayerische Staatsregierung steht vor der Herausforderung, eine nachhaltige Lösung für die finanziell angeschlagenen Kliniken zu finden, während die Bürger in ländlichen und städtischen Gebieten auf eine zuverlässige Notfallversorgung angewiesen sind.

Quelle: www.360edumobi.com/de, tagesschau.de