Inhaltsverzeichnis:
- Demonstration bei Renk in der Gögginger Straße
- Polizeieinsatz mit mehreren Streifenwagen
- Hintergrund zum Unternehmen Renk
- Unklarer Verlauf der weiteren Maßnahmen
Demonstration bei Renk in der Gögginger Straße
Die Aktion begann gegen 10 Uhr vor dem Werk in der Gögginger Straße. Nach Angaben der Polizei klebten sich zwei Teilnehmerinnen, Hanna Jäkel aus Berlin und Joyce Fiedler aus Halle, vor einer Feuerwehrzufahrt auf den Boden. Weitere Personen hielten sich im Bereich der Zufahrt und der Werkstore in der Eichleitnerstraße auf. Auf ihren Plakaten standen Forderungen wie „Waffenlieferungen stoppen statt Kriegsverbrechern vertrauen“.
Die Gruppe erklärte, sie wolle mit dieser Aktion auf die Beteiligung des Unternehmens Renk an Waffenexporten aufmerksam machen. Renk liefert Getriebe für Panzer und Kriegsschiffe, die nach Angaben der Demonstrierenden auch an Israel geliefert werden. Sie werfen dem Staat Israel Kriegsverbrechen und „Genozid“ vor.
Polizeieinsatz mit mehreren Streifenwagen
Ein größeres Aufgebot der Polizei war am Montagvormittag im Einsatz. Nach Angaben einer Sprecherin waren mehrere Streifen vor Ort, um die Lage zu klären. Da die Aktion nicht angemeldet war und den Rettungsweg blockierte, prüfte die Polizei verschiedene Maßnahmen. Die Feuerwehrzufahrt müsse laut Einsatzleitung jederzeit frei bleiben.
Um die festgeklebten Aktivistinnen zu lösen, setzten die Beamten Lösungsmittel ein. Gegen 12 Uhr gelang es, die erste Demonstrantin vom Boden zu trennen. Es bestand die Möglichkeit, dass bei weiteren Beteiligten Spezialwerkzeuge eingesetzt werden mussten, um sie vom Asphalt zu befreien.
Hintergrund zum Unternehmen Renk
Der Getriebehersteller Renk hat seinen Sitz in Augsburg und beliefert seit Jahrzehnten internationale Rüstungsprojekte. Das Unternehmen produziert Antriebssysteme für Panzer, Kriegsschiffe und andere militärische Fahrzeuge. Renk zählt zu den führenden Herstellern von Spezialgetrieben im Verteidigungssektor. Die Protestierenden kritisieren diese Zusammenarbeit mit Staaten, die sich in militärischen Konflikten befinden.
Nach ersten Schätzungen beteiligten sich rund 10 bis 15 Personen an der Aktion. Die Polizei sperrte den Bereich zeitweise ab, um die Sicherheit zu gewährleisten. Für den Straßenverkehr kam es zu kleineren Einschränkungen.
Unklarer Verlauf der weiteren Maßnahmen
Wie lange der Einsatz andauerte, blieb zunächst offen. Eine Sprecherin der Polizei erklärte, dass die Lage noch geprüft werde und weitere Schritte von der Einschätzung der Gefahrenlage abhingen. Die Versammlung war nicht angemeldet und galt daher als unzulässige Blockade.
Es wurde untersucht, ob strafrechtliche Konsequenzen gegen die Beteiligten eingeleitet werden. Bisher gab es keine Angaben zu Verletzten. Der Betrieb bei Renk lief während der Aktion eingeschränkt weiter.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Protestaktion vor dem Renk-Werk in Augsburg zu einem großangelegten Polizeieinsatz führte. Zwei Aktivistinnen klebten sich an der Feuerwehrzufahrt fest, während die Polizei mit Lösungsmitteln und technischer Ausrüstung eingriff. Die Demonstrierenden protestierten gegen Waffenexporte und die Rolle des Unternehmens in militärischen Konflikten.
Quelle: Augsburger Allgemeine