Montag, 09 Juni 2025 15:34

Modular-Festival endet mit gemischter Bilanz

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Modular-Festival Modular-Festival Foto: pixabay

Trotz friedlicher Stimmung und großem Engagement bleibt das Jugendfestival Modular 2024 hinter den Erwartungen zurück. Die Veranstalter in Augsburg ziehen dennoch ein positives Fazit. Von den 33.000 angebotenen Eintrittskarten wurden lediglich 25.300 verkauft. Erste Analysen zur Ursachenforschung laufen bereits.

Inhaltsverzeichnis:

Schwache Verkaufszahlen trotz Zartmann als Hauptakt

Am Sonntagabend endete das dreitägige Modular-Festival mit insgesamt 25.300 Besucherinnen und Besuchern. Veranstalter Stadtjugendring Augsburg (SJR) meldete einen weitgehend störungsfreien Ablauf auf dem Gaswerkareal. Obwohl das Event friedlich verlief, blieben die Ticketverkäufe deutlich hinter den Erwartungen. Von den 33.000 verfügbaren Eintrittskarten für die drei Tage blieben 7.700 unverkauft.

SJR-Geschäftsführerin Heidi Hofstetter äußerte sich enttäuscht. Man habe mit einem größeren Interesse gerechnet. Wetterkapriolen und kurzfristige Kaufentscheidungen könnten eine Rolle gespielt haben. Auch am Sonntag kam es zu Verzögerungen: Wegen starker Windböen verschob sich der Einlass um eine Stunde.

Marlene Mechold und Clemens Wieser zu finanziellen Risiken

SJR-Vorsitzende Marlene Mechold bestätigte, dass das Festival dieses Jahr mit einem finanziellen Defizit endet. Ein Puffer aus den Überschüssen des Vorjahres solle den Ausfall jedoch ausgleichen. Die gestiegenen Kosten in Bereichen wie Infrastruktur, Personal, Sicherheit und Künstlerhonorare führten zu höheren Ticketpreisen.

Festivalleiter Clemens Wieser erklärte, dass sich die Preisstruktur am Markt orientiere. Man biete qualitativ hochwertige Acts. Als Beispiel wurde der Musiker Zartmann genannt. Noch 2022 trat er vor kleinem Publikum auf – 2024 war er der Hauptact auf der Hauptbühne.

500 Freiwillige im Einsatz

Das Festival lebt vom starken ehrenamtlichen Engagement. In diesem Jahr halfen 500 Freiwillige mit. Etwa 100 davon arbeiten das ganze Jahr über in der Denkwerkstatt des SJR mit. Der kulturelle Wert des Modular-Festivals geht laut Veranstaltern über Verkaufszahlen hinaus.

Kulturreferent Jürgen Enninger betonte die gesellschaftliche Bedeutung der Veranstaltung. Er sehe das Festival als Experimentierfeld für Jugendkultur und Sozialarbeit. Das Interesse junger Menschen, sich aktiv einzubringen, bleibe hoch.

Diskussionen über Ticketpreise und Programmauswahl

Nach dem Festival startete der Vorverkauf für 2025 – es soll vom 22. bis 24. Mai stattfinden. Parallel analysiert der SJR die Gründe für das schwache Ergebnis. Besucher äußerten auf dem Gelände Kritik an fehlenden bekannten Bands sowie an Ticketpreisen. Auch auf sozialen Netzwerken wurde spekuliert. Genannt wurden unter anderem:

  • das unbeständige Wetter
  • viele parallele Veranstaltungen am Pfingstwochenende
  • kurzfristiges Kaufverhalten der Zielgruppe

2023 und 2024 waren die Tickets im Vorverkauf ausverkauft – dieses Jahr war das anders. Selbst am Freitag waren noch Drei-Tagestickets erhältlich. Hofstetter wies jedoch auf die Chance für spontane Besucher hin. Wieser wiederum hätte sich eine größere Planungssicherheit gewünscht.

Quelle: Augsburg Allgemeine, www.patizonet.com/de