Inhaltsverzeichnis:
- Sicherheitsbedenken am Vorderen Lech
- Stadtverwaltung reagiert kurzfristig
- Keine Regelung für Abstand zwischen Bank und Brüstung
- Kontroverse um Kommunikation mit Anwohnern
Sicherheitsbedenken am Vorderen Lech
Ein Experte für Baurecht wies darauf hin, dass die Rückenlehnen eine Kletterhilfe für Kinder darstellen könnten. Die Mindesthöhe für Brüstungen beträgt laut Vorschrift 60 Zentimeter. Diese Regel soll verhindern, dass Kinder leicht über Absturzsicherungen klettern können. In diesem Fall sei die Gefahr gegeben, dass Kinder über die Lehne auf die Brüstung steigen und dann in den Lechkanal fallen könnten. Der Bachlauf fließt direkt hinter den Bänken durch die Altstadt. Daher schlug der Fachmann vor, die Lehnen zu entfernen.
Stadtverwaltung reagiert kurzfristig
Am Freitag wurden die Rückenlehnen durch städtische Mitarbeiter abgebaut. Steffen Kercher, Baureferent der Stadt Augsburg, erklärte, dass kein akutes Risiko vorliege. Dennoch entschied man sich aus Vorsicht für den Abbau. Es handle sich um eine präventive Maßnahme. Die Stadt habe bei der Installation der Bänke keine geltenden Vorschriften verletzt. Die vorhandene Brüstung sei fachgerecht montiert und erfülle die rechtlichen Anforderungen.
Keine Regelung für Abstand zwischen Bank und Brüstung
Laut Kercher gibt es keine gesetzliche Vorschrift, die einen Mindestabstand zwischen Sitzbank und Brüstung festlegt. Dennoch nimmt die Stadt die Rückmeldungen ernst. Das Sicherheitsgefühl der Bürger – insbesondere von Kindern – solle nicht beeinträchtigt sein. Deshalb sei es sinnvoll gewesen, die Lehnen zu entfernen, auch wenn sie baurechtlich unbedenklich waren. Diese Entscheidung zeigt, dass Verwaltung und Bürger gemeinsam Lösungen finden können.
Kontroverse um Kommunikation mit Anwohnern
Bereits im April gab es Kritik an der Informationspolitik der Stadt. Die Sitzgelegenheiten wurden ohne vorherige Rücksprache mit den Anwohnern aufgestellt. Viele Anwohner fühlten sich übergangen und äußerten Unmut über die Maßnahme. Die Stadtverwaltung räumte ein, dass die Kommunikation verbesserungswürdig war. Steffen Kercher sprach damals von einer „gut gemeinten, aber schlecht kommunizierten“ Entscheidung.
Die Bänke bleiben nun ohne Lehnen. Die Stadt will in Zukunft stärker auf Hinweise aus der Bevölkerung reagieren. Entscheidungen wie diese zeigen, wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Behörden und Bürgern ist.
Quelle: Augsburger Allgemeine, www.welt.sn2world.com