Inhaltsverzeichnis:
- Wirtschaftliche Herausforderungen und neue Belastungen
- Gernot Döllner setzt auf Modelloffensive
- China und die USA als Unsicherheitsfaktoren
- Zielvorgaben bleiben, Risiken aber auch
Wirtschaftliche Herausforderungen und neue Belastungen
Der Audi-Konzern erzielte im ersten Quartal 2025 einen Gewinn von 630 Millionen Euro. Im Vorjahr lag das Ergebnis noch bei 736 Millionen Euro. Die Umsatzentwicklung verlief hingegen positiv. Der Erlös stieg von 13,7 auf 15,4 Milliarden Euro. Verantwortlich für den Rückgang des Gewinns sind laut Audi mehrere Faktoren:
- Anhaltend starker Preiswettbewerb, besonders auf dem chinesischen Markt
- Rückstellungen wegen verschärfter CO2-Regularien in dreistelliger Millionenhöhe
- Hohe Kosten durch Modellwechsel
- Belastungen durch neue US-Zölle
Vor allem die Kernmarke Audi schwächelt weiterhin und erwirtschaftet nur geringe Margen. Besser lief es bei Lamborghini, die mit stabilen Verkäufen das Konzernergebnis stützen konnten.
Gernot Döllner setzt auf Modelloffensive
Konzernchef Gernot Döllner kündigte an, dass neue Modelle „Schritt für Schritt“ in den internationalen Märkten eingeführt werden. Diese sollen mittelfristig zur Stabilisierung der Geschäftsentwicklung beitragen.
Zudem hat der Konzern im März einen umfassenden Stellenabbau angekündigt. Bis zu 7.500 Arbeitsplätze sollen in Deutschland bis 2029 abgebaut werden. Auch die Ergebnisbeteiligung für Mitarbeiter wird reduziert. Der Personalabbau könnte bereits im zweiten Quartal 2025 starten.
Die bisherigen Marktstarts neuer Modelle konnten den Abwärtstrend jedoch noch nicht stoppen. Im Gegenteil: Hohe Umstellungskosten belasteten zunächst das Ergebnis zusätzlich.
China und die USA als Unsicherheitsfaktoren
Das China-Geschäft brachte im ersten Quartal nur noch 170 Millionen Euro ein. Das sind weniger als im Vorjahr. Grund dafür ist der intensive Preiswettbewerb mit einheimischen Marken.
Auch in den USA spitzen sich die Bedingungen zu. Die Einführung neuer Zölle durch Präsident Donald Trump hat erste Auswirkungen gezeigt. Laut dem Münchner Ifo-Institut ist das Geschäftsklima in der Branche im April auf minus 30,7 Punkte gesunken.
Die deutschen Autohersteller – darunter auch Audi – sind aufgrund ihrer globalisierten Lieferketten besonders anfällig für handelspolitische Risiken. Dies zeigt sich nicht nur in rückläufigen Gewinnen, sondern auch in vorsichtigen Prognosen.
Zielvorgaben bleiben, Risiken aber auch
Trotz der schwierigen Lage hält Audi an seinen bisherigen Jahreszielen fest. Der Konzern plant weiterhin mit einem Jahresumsatz zwischen 67,5 und 72,5 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite soll zwischen 7 und 9 Prozent liegen.
Allerdings sind in diesen Zielen weder die möglichen Auswirkungen der neuen US-Zölle noch die Folgen des geplanten Stellenabbaus berücksichtigt. Auch weitere globale Entwicklungen könnten die Pläne gefährden.
Schon die Konzernmutter Volkswagen hatte kürzlich einen Gewinnrückgang von 41 Prozent gemeldet. Auch Mercedes-Benz verzeichnete einen schwachen Jahresstart. Die deutsche Autoindustrie steht damit weiterhin unter erheblichem Druck – strukturell, wirtschaftlich und politisch.
Quelle: Ingolstadt-Today, www.360edumobi.com/de